Samstag, 15. Januar 2011

Schööö Australien...

Wir hatten viel Spaß in Australien...

Unsere letzten Tage auf australischem Boden führen uns weiter Richtung schwül-heißem Norden, immer entlang weißer Sandstrände und tropisch bewaldeter Inseln. Dabei niemals fern: das wunderschöne und gigantisch große Barriere-Riff.

Whitsundays
Nach all dem Regen erwischten wir sogar einen Tag voll Sonnenschein als wir uns morgens früh zu unchristlicher Zeit auf den Weg zu unserer Whitsunday Island Fahrt machten. Drei Inseln sollten angesteuert werden, dabei war Schnorcheln, Schwimmen und Relaxen angesagt
Beim Betreten des Wassers unabdinglich und extrem hübsch anzuschauen: Wetsuits zum Schutz vor Quallen

Doch so schön sich die Prospekte der Reiseveranstalter gelesen haben, so unspektakulär gestaltet sich dann der Tagesausflug. Durch unsere Erfahrungen und Eindrücke von Tonga und der neuseeländischen Bay of Islands sind wir natürlich einiges gewohnt in Sachen Unterwasserwelt und Insellandschaften. Deshalb schreien wir während der Rundfahrt auch nicht laut „Oh“ und „Ah“ sondern murmeln eher „Mmh“ und „Aha“ (dabei immer die Investitionen finanzieller Art im Hinterkopf!). 
Wunderschön: Whitehaven Beach

Der einzige Ort, der uns wirklich aus den Flip-Flops haut, ist Whitehaven Beach, ein Strand welcher seinem Namen alle Ehre macht. Das Wasser ist glasklar und der Korallensand ist fast unwirklich weiß. Da gehen mit Jenny und mir schon mal die Pferde durch – Wir fangen unkontrolliert an umherzuhüpfen. Hach, diese Jugend… 
So viel Elan...

Wir lassen uns aber trotzdem nicht die Laune verderben und genießen die Fahrt mit der Fähre zurück aufs Festland, bei dem der Wind uns im die Nase weht.

Townsville
Am nächsten Tag, kurz vor Townsville steuerten wir einen Wildlifepark an, der uns Krokodile und andere Reptilen versprach. Leider waren wir ein bisschen spät dran, so dass wir gerade noch anderthalb Stunden zum Gucken und Rumlaufen hatten. Zum Glück war die Reptilien-Show noch in vollem Gange und während ich der ganzen Sache ein wenig skeptisch gegenüber stand, leuchteten bei Basti die kleine-Jungen-Augen.
Jenny ist die Freude richtig anzuschauen
Ein Salzwasser-Krokodil

Schließlich hat man nicht jeden Tag die Chance, einen (zugegebenermaßen kleinen) Alligator in den Händen oder eine Würgeschlange um den Hals spüren zu dürfen. Da kommt Freude auf. Die positive Seite an unserem späten Erscheinen: Wir sind praktisch zu zweit in dem Park. Hier und da stehen Gehege offen, welche nun von allen möglichen Arten freilaufender Tiere bewohnt werden, Kängurus, Papageien und komische Vögel, welche recht aggressiv ihre Reviere verteidigen. Kleine Mistviecher!
Ein Geschwader Papageien auf der Flucht...


...und ein Einzelgänger bei der Arbeit...

Das nahe gelegene Townsville bietet und für die Nacht Unterschlupf. Einerseits besticht diese Küstenstadt durch ihre Lage zwischen Regenwald-bewachsenen Bergen und der Insellandschaft um Magnetic Island, andererseits durch ihre Auto-Tuning-Prolls. Hach ja, selbst an so weit entfernten Orten kann man sich also richtig heimisch fühlen, wie samstagabends an der Tankstelle um de Ecke.
Nach abermals gewittriger Nacht (wir haben aufgehört zu zählen!) geht es in Richtung Hafen. Die vorgelagerte „magnetische“ Insel (den Namen hat sie Entdecker James Cook zu verdanken, dessen Kompass hier verrückt gespielt hat) will erkundet werden. Die Fahrt ist unproblematisch und schnell, das überaus schöne und felsige Eiland somit leicht zugänglich. Wandernder Weise sollen die schönen abgelegen Buchten und bewaldeten Berge erkundet werden. Alles beginnt bei bestem Wetter an der Horseshoe Bay, bis Petrus die Pforten öffnet, und zwar so richtig. Nass bis auf die Knochen erscheint die Insel dann nicht mehr sooo hübsch und der Weg ist recht beschwerlich. Trotzdem erhaschen wir den ein oder anderen sonnigen Moment, um unsere Klamotten und durchgeweichten Körper trocknen zu lassen. Schön, auch wenn die versprochenen Koalas im Verborgenen bleiben! 
Irgendein Strand auf Magnetic Island

Und bei unseren Wanderungen um die Insel herum wurden wir nicht nur einmal sondern gleich mehrere Male nass bis auf die Knochen!
An der Bushaltestelle, an der wir über 30 Minuten auf unseren Bus warten mussten, der uns wieder zur Fähre zurück bringen sollte, lernten wir ein nettes Geschwisterpäarchen kennen. Die beiden Schwaben hatten auch einen Campervan gemietet und wollten eigentlich in die Richtung fahren, aus der wir gerade geflüchtet waren. Nach dem wir ihnen unsere Abenteuergeschichte erzählt hatten, entschieden sie sich wieder zurück nach Cairns zu fahren und so verbrachten wir zu viert einen netten und lauschigen Abend auf dem Rastplatz mit nächtlichen Besuch vom Possum.
Ein Possum als nächtlicher Besuch...

Cairns
Am darauf folgenden Tag wird das finale Stück einer großen Wegstrecke bewältigt. Cairns heißt die letzte Station in Australien. Insgesamt sind wir nun 12000 Kilometer (davon 6300 in Australien) in zwei Monaten gereist. Das ist in etwa die Strecke von Berlin nach New York und wieder zurück, allerdings Luftlinie. Soviel dazu.
Spiel, Spaß und Spannung an der Bingin Bay

Jedenfalls nehmen wir auf dem Weg einen Regenwald mit, der den Namen wirklich verdient. Allerlei unwirklich verworrene Wurzeln, bunte Tierchen und ein hübscher Wasserfall versüßen uns die Fahrt.
Ziemlich schräge Äste
mal wieder ein Papagei

Unsere letzte Nacht mit dem rollenden Apartment sollte der absolute Luxus werden, ungeplanter weise. Am frühen Nachmittag platzierten wir unser Auto auf dem BIG4 Adventure Park, die Wäsche wurde wie immer erledigt und die Seele ein bisschen baumeln gelassen. Danach gab es eine Runde Shoot-a-round auf dem hauseigenen Basketball-Platz und anschließend eine Runde Whirlpool. Und es kam noch besser: der nächste Morgen wartete schon mit Pancakes auf uns, weniger auf Basti als vielmehr auf mich.
hat eigentlich nischt mit dem Text zu tun, so aber trotzdem gezeigt werden: Der Drache

Die Rückgabe des Campervans verläuft erstaunlich entspannt und tränenarm. Irgendwie ist man doch glücklich, die Karre los zu werden und auch, mal wieder in einem Bett zu schlafen, welches man nicht aus einer Tischplatte und ein paar Brettern sowie Sitzlehnen zusammenschustert. Danke Camperman, am Ende gabs doch ein Happy-End.
Dinner auf dem Balkon

Die letzten Tage stehen ganz klar im Zeichen totaler Entspannung. Grundlage dazu ist natürlich eine entsprechende Basis, ein Ort an welchen man die Seele so richtig baumeln lassen kann, sozusagen eine Oase der guten Laune oder, salopp gesagt, einfach ein schönes Hotel. Und da haben wir wohl Glück gehabt. Unsere Unterkunft ist geräumig, komfortabel und bietet einen Blick aufs Meer. Passt scho…
...auch vom Balkon zu sehen: die alltäglichen Gewitter...

Und wenn wir schon mal in Cairns am Great Barrier Reef sind, dachten wir uns, müssen wir das Reef aber auch mal angucken. Der Plan war eine weitere Fahrt per Schiff zu machen, nach Green Island, von Basti dann Schnorcheln hätte können und ich im Unterwasserboot trockenden Fußes die Korallen beobachtet hätte. Allerdings funkte Mutter Natur uns mal wieder dazwischen: die Quallen in und um Green Island waren zu diesem Zeitpunkt eindeutig in der Überzahl, so dass die Schiffsfirma kein Risiko eingehen wollte und deswegen keine Cruises anbot. Aber irgendwie mussten wir doch hinkommen…
Das Great Barrier Reef lockt mit wunderschönen Farben

Wenn der Seeweg versperrt ist, muss man wohl oder übel in die Luft ausweichen. Preislich stach eine Airline positiv hinaus, die „Barrier Aviation“. Als wir die Maschine zu Gesicht bekommen, wissen wir auch wieso…Die Mühle hat die besten Tage schon hinter sich, denken wir, als wir in das klapprige Stück Altmetall besteigen. Der Pilot weiß zu berichten, dass das Baujahr 42 Jahre zurückliegt. Damals hat Armstrong als erster Mensch den Mond betreten und Willy Brandt wurde Bundeskanzler. Ich denke, beide würden diese Maschine meiden. Nun ja, uns passt die ganze Sache gut ins Budget. Wir heben tatsächlich ab…
Irgendein Cay gesäumt von Korallen

Die Stunde über das Great Barrier Reef fliegen ging sprichwörtlich wie im Flug vorbei. Leider zu schnell, meiner Meinung nach. Aber dennoch, es war atemberaubend, all die vielen verschiedenen Blautöne, in der das Meer strahlte und die vielen kleinen Koralleninseln, das sah aus der Luft sehr, sehr schön aus. Und wenn uns nicht alles getäuscht hat, dann haben wir sogar eine Schildkröte gesehen. 
Schön bunt...
Hat schon viel gesehen: die Maschine (und wir ja auch...)

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