Samstag, 11. Dezember 2010

Neuseeland adé…Ozzie Ozzie Ozzie?…Oi Oi Oi!

Unsere letzte Woche in Neuseeland ist am ausklingen. Es wird also Zeit, die aufregenden letzten Tage sowie die gesamte Rundreise Revue passieren zu lassen. Die atemberaubende Landschaft der neuseeländischen Alpen im Rückspiegel, ging es die Ostküste entlang über Hanmer Springs bis nach Kaikoura. Ein paar Tage später lockte Christchurch, die „Hauptstadt der Südinsel“ mit seinen Museen, Galerien und historischen Gebäuden. Leider befindet sich in dieser Stadt jedoch auch der Flughafen, welcher uns in eine Maschine nach Melbourne verfrachtet und damit das Ende unserer Kiwi-Zeit einläutet.
Am Ende unserer Reise sind wir nach gut 5500 Km in Christchurch angekommen.

Aber so richtig zu ende wird die Kiwi-Zeit ja nicht sein, wir sind ja noch mal kurz in Auckland und dann können wir uns so richtig von Neuseeland verabschieden. Denn das können wir gerade noch nicht, obwohl die Sehnsucht nach dem weihnachtlichen Berlin auch sehr groß ist!

Kaikoura
Nach einem Zwischenstopp in Hanmer Springs, welches uns mit seinen geothermalen Quellen lockte (inklusive leckerem Geruch nach verfaulten Eiern) steht die Küstenstadt Kaikoura auf dem Plan. Mit pittoresker Berglandschaft im Hinterland und geradezu vor Robben, Delfinen und Walen blubbernden Küsten bietet die Stadt eine Menge, wenn…ja, wenn das Wetter mitspielt. Bei Regenwetter fällt da leider ein wenig was weg…Die Berge kann man sich nur in seiner Fantasie in die graue Suppe denken, die meisten Bootscharter blasen ihre Touren bei schlechter Witterung ab. Lediglich die Robben, die in dieser Stadt wohl in der Mehrzahl sind, lassen sich nicht stören und dösen gelassen am Strand rum. Anfangs beschränken sich unsere Aktivitäten dann auch eher aufs Flanieren und Spazieren, und aufs Schlafen! Mein Gott kann ich gut schlafen, wenn es regnet. Es drippelt und tropft…ich könnt schon wieder einschlafen! Na ja, egal…Unser letzter Tag in Kaikoura verwöhnt uns schließlich doch mit dem ersehnten Sonnenschein. Man sollte die Zeit nutzen…vielleicht mit einem Helikopterflug aufs Meer zur Beobachtung von Pottwalen und Delfinen! Jenny ist vielleicht noch verwirrt, weil die Sonne scheint. Ich nutze den kurzen Moment ihrer geistigen Umnachtung und buche die Flüge für uns beide. Erst jetzt begreift die Träne, was in ein paar Stunden auf uns warten wird; ihre Stöckelbeine beginnen zu schlackern…
Hubschrauberflug...Roger Roger...over and out...
Das Platzwunder...

Am Flugplatz gibt es eine kurze Einweisung, ein paar Infos zu den hier lebenden Meerestieren und ehe wir uns versehen sitzen wir in einem Hubschrauber, der gefühlt kleiner ist als ne Telefonzelle. Jennys Beinschlackern ist nun in meine Beine übergegangen. Unmöglich, dass dieser Modellhubschrauber mein Gewicht in die Lüfte heben kann. Sekundenbruchteile später schweben wir. Schon sehr wendig, so ein Schrubhauber. Alles wackelt lustig und die Beinfreiheit ist in etwa vergleichbar mit jener auf der Rückbank eines Trabbis.
Aus der Vogelperspektive...

Nach wenigen Minuten wird der erste Wal gesichtet, ein majestätischer Anblick. Während bei Whalewatching-Bootsausflügen oft nur eine Flosse oder der Rücken des Tieres ans der Ferne erkennbar ist, bekommen wir den gesamten Rumpf des Meeressäugers geboten. Hach, wie schön! Die Delfine, die in Schwärmen von hunderten Tieren daherkommen, werden nur am Rande notiert, wir haben Moby Dick gesehen! Nach 30 Minuten ist der Zauber leider vorbei, die Erinnerung an dieses kurze Vergnügen wird jedoch wohl noch länger in unseren Köpfen rumgeistern.
...da issa...bis zu 20 Meter lang und ähnlich hungrig wie ich (500-1000 Kilo pro Tag)
...und noch ein Pottwal...

Diese dunklen Flecken sind Delphine, links springt einer voran...

So ein Wal ist wirklich nicht leicht aus dem Kopf zu kriegen und Basti musste erstmal seine Gedanken wieder ordnen und das kann man ja wohl am Besten, wenn man an der Matratze horcht. Während dessen nutzte ich die Zeit aus und versuchte mit an den hiesigen Fischspezialitäten. In fast jedem Reiseführer stand denn auch, dass man unbedingt Crayfisch in Kaikoura essen muss. Naja, unbedingt muss man das nicht, so lecker ist dieser langusten- oder hummerähnliche Fisch nun auch wieder nicht.

Christchurch und Umgebung

Aber kurz gesagt, nach ausgiebiger Stärkung für uns beide ging es zurück auf den Highway 1 in Richtung Christchurch, um dann aber an der Stadt vorbei zu düsen und zur Banks Peninsula zu fahren. Dort überraschte uns ein ungewohnt schöner Abendhimmel und wir ließen den Tag der ersten Male auf einem einsamen Wald-Campingplatz ausklingen.
Auf der Banks-Peninsula...

Am nächsten Morgen, nach Berg- und Talfahrt erwartete uns Akaroa, ein kleines, nettes Städtchen am Meer, in dem sich sicher gut die Rente verleben lässt. Da wir merkwürdigerweise noch nicht müde waren, fuhren wir nun nach Christchurch, den vorerst letzten Punkt unserer Reise in Neuseeland. Zunächst schien es als ob unsere letzten Tage in Neuseeland von Regen geprägt sein würden, aber auch hier half der Schlaf der Unschuldigen und die Sonne war wieder auf unserer Seite.
Der Cathedral-Square zu Christchurch

So konnten wir einen feinen, herrlich sonnigen Tag in der Kultur-Metropole Neuseelands verleben. Eine Fahrt in der Tram verschaffte uns den nötigen Überblick über das City Center, auch wenn die Bahn offiziell seit 1953 eingestellt wurde, aber für die lieben Touristen kramt man doch schon mal verloren gegangene Dinge wieder hervor.
Die alte Tram...übrigens: Wenn sie noch langsamer fährt, rollt sie rückwärts...

In der Kunstgalerie bekamen für ein Gefühl für die zeitgenössische neuseeländische Kunst, auch wenn man mal wieder an seinem Verstand zweifelt. Beim Rundgang über den Kunstmarkt gab es nicht nur was für das Auge sondern auch für den Magen. Der abschließende Spaziergang durch den Botanischen Garten verstärkte das Gefühl, dass Christchurch eine sehr gemütliche und europäisch angehauchte Stadt ist, natürlich auch abgesehen von den vielen massiven Gotteshäusern, die hier an allen Ecken stehen.
Kultur...na ja, mehr oder weniger...
...immer im Einklang: Moderne und Klassik

Mit all diesen neuen und wunderbaren Eindrücken verlassen wir Neuseeland fürs Erste und wünschen euch eine fröhliche Vorweihnachtszeit und einen schönen dritten Advent!

Da reihe ich mich doch glatt ein! Die letzten Tage wie auch schon die gesamte Tour waren ein Mordsgaudi. Unsere mobile Einraumwohnung hat tapfer durchgehalten und uns an Orte geführt, von denen wir vor einiger Zeit noch nicht mal geträumt hätten (vielleicht auch, weil wir sie einfach nicht kannten!?!), deren Schönheit jedoch immer einen Platz irgendwo bei uns in der Dachstube haben wird. Von einsamen, am türkisfarbenen Meer gelegenen Stränden über brodelnde Vulkanlandschaften, durch immergrüne Regenwälder, vorbei an schneebedeckten Bergen und skurrilen Wüstenlandschaften bis hin zu schroffen Küsten, die eine unglaubliche Artenvielfalt an Meeresgetier bieten, durften wir so ziemlich jede Facette Neuseelands erleben. Dafür sind wir wirklich dankbar. Schnief…
Na ja, in nächster Zeit werden wir uns dann an der Ostküste Australiens rumtreiben…Wir verbleiben bis zur nächsten Folge mit einem dreifachen Ozzie Ozzie Ozzie…Oi Oi Oi!
Cheers...auch von den Robben...

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