Donnerstag, 19. August 2010

Waitekere

Auch bei schlechtem Wetter einen Ausflug wert...die Waitekere-Ranges
Hallo Tagebuch,



also manchmal kommt mir Neuseeland wie ein großer Vergnügungspark vor. Hinter jeder Ecke wartet eine neue Attraktion. Wirft man einen Stein, so landet dieser in irgendeinem Bergfluss inklusive Wasserfall, in einem Urwald oder an einem traumhaft schönen Strand. Von einem dieser Orte will ich nun erzählen.


Sonntagmorgen: Die letzten Wunden nach Fie’s Party sind geleckt, der Kopf ist wieder halbwegs klar. Es ist an der Zeit, etwas zu erleben. Kurz entschlossen finden sich 9 abenteuerlustige Menschen am Autoverleih ein. Diesmal wird ein Nationalpark westlich von Auckland angesteuert, der auf den Namen „Waitakere Ranges National Park“ hört. Der ist nur 30 Autominuten vom Zentrum entfährt, liegt also quasi vor der Haustür. Der Reiseführer verspricht raue Strände, wilde Wasserfälle und Wandermöglichkeiten noch und nöcher.

Piha aus der Vogelperspektive...der loewenkopffoermige Fels in der Bildmitte heisst uebrigens "Lion-Head" und ist 101m hoch.
 Und er hat nicht gelogen. Nachdem der Ausgangspunkt Piha, ein Surf-Hotspot in Neuseeland, angesteuert ist, beginnen wir sofort mit der Erkundung des Terrains. Ein Bilderbuchstrand nötigt sofort zum altbewährten Griff in die Tasche, vorbei an den Stullen, den Äpfeln zum Fotoapparat. Man erkennt auch gleich, warum hier Surfen GANZ groß geschrieben wird. Die Wellen sind riesig und brechen mit enormer Wucht. Dabei schufen sie im Laufe der Jahrtausende Buchten und Gesteinsformationen, bei denen Dir die Kamera in der Tasche aufgeht.

 
Mann, wie auf Ruegen...(fast)

Um die Batterien zu schonen, wird ein Spaziergang Richtung Süden beschlossen. Aus dem Spaziergang wird recht schnell eine kleine Klettertour, da der gut befestigte Weg auf einmal endet. Ab diesem Zeitpunkt krauchen wir eigentlich nur noch auf allen Vieren an den Klippen rum. Der beschwerliche Weg führt uns an einen Strand, der die Mühe auf jeden fall wert ist. Hier haben die Wellen eine Lücke (Gap) in den Felsen geschlagen. Tosend „explodieren“ die Wellen hier, die Brandung ist noch ein bisschen brutaler als am anderen Strand.

Maechtig gewaltig, Egon...

Wenn man hier baden will, muss man entweder „David Hasselhoff in roten Shorts“ sein oder verdammt gute Nerven haben. Oder man ist ein Pinguin. Die tummeln sich hier eigentlich, waren aber wohl gerade nicht zu hause. Vielleicht haben die aber auch die dicke große Robbe im blauen Pullover am Strand gesehen und sind geflüchtet. Tja, wer weiß? Auf dem Rückweg schnüffelt Jenny wieder an jeder Pflanze, die in Reichweite des Wanderwegs ist. Ich frage mich, ob Jenny den Bienen hier die ganze Arbeit wegnimmt, indem sie sämtliche Pflanzen per Nase bestaeubt. Ist das auch schon ein Eingriff in die Natur Neuseelands wie die Einfuhr der Schafe? Mmh, die nächsten Jahre werden´s zeigen…

Die Schnueffeltante bei der Arbeit
 Zurück in Piha, soll der Strand nun in die andere Richtung erkundet werden. Nach kurzem Marsch scheint die Wanderung ein jähes Ende zu finden. Ein kniehoher Fluss mündet hier ins Meer, mitten am Strand…na toll, das war’s dann wohl. „Crazy-Michael“ und „Danger-Basti“ denken nicht über einen Rückzug nach. Sie wollen den Fluss springender Weise überqueren und nehmen ein paar Schritte Anlauf. Ein paar Schritte zu wenig, denn nach anmutender Flugphase erfolgt eine ungewollte Landung – im Wasser. Mit nassen Socken wird die Bezwingung der Natur gefeiert. Doch nicht lang. Der Rest der Truppe bleibt lieber auf der anderen Seite, will nun sogar umkehren. Na toll – der Heldenmut wird nicht belohnt; ein bisschen bedröppelt ziehen Michael und ich die Schuhe aus, um den Fluss nun auf die klassische Art und Weise zu queren.

Klasse Fluglage, nur an der Landung (unten links) muss noch gearbeitet werden
 Mit den Autos wird ein abgeschiedenes Örtchen (Karekare) angesteuert, das diese Beschreibung wirklich verdient. Eine schmale Gebirgsstrasse als einziger Zugangspunkt, kein Handy-Empfang, und fließendes Wasser kennen die hier bestimmt auch nur vom Fluss. Diesmal gehen wir ein paar Schritte in einen Wald hinein, um die ansässigen Wasserfälle zu besichtigen.


...kaltes klares Wasser

Wir begutachten die Wasserfälle, lassen abermals die Kameras glühen, verabschieden uns dann jedoch vom Wald, da es langsam dunkel wird. Der Sonnenuntergang will schließlich am Strand erlebt werden. Die relativ dichte Bewölkung verhindert dann einen spektakulären Sonnenuntergang. Schön ist der Strand aber trotzdem, und unendlich weit. Im Sommer ist hier bestimmt einiges los, denken wir uns und steuern die Heimreise an.

Bis zum Sommer dann…

Der Begriff "Strandspaziergang" bekommt hier eine ganz neue Bedeutung

Und immer wieder Muscheln

Rau, natuerlich und schoen...und er traegt weisse Socken
 Ist sich fuer keine Peinlichkeit zu schade: Die Reisetruppe
Warum die langen Gesichter? Im Sommer sind wir wieder da...

 

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